3D-Druck in der KFO

Beitrag vom: 11. Februar 2020

ASIGA

Leider (noch) nicht! Die häufigste Anwendung für einen 3D-Drucker beim Kieferorthopäden ist der Modelldruck. Zahnmodelle stellt man bisher her, indem ein Zahntechniker die Abdrücke zunächst vorsichtig mit Gips ausgießt. Nachdem der Gips ausgehärtet ist, wird das Modell versäubert und in eine vorgegebene Form gebracht.

Diese Aufgabe übernehmen heute in vielen Fällen 3D-Drucker. Das hat Vorteile. Jetzt kann man die Modelle immer dann drucken, wenn man sie benötigt. Meistens schaut man sie zuerst am Computer an. Dadurch spart man Zeit und vermeidet Abfall.
Die Softwareprogramme sind außerdem so gut geworden, dass man direkt am Computer auswerten und planen kann.

Besonders wichtig sind die sogenannten Arbeitsmodelle. Auf diesen stellen die kieferorthopädischen Zahntechniker die bunten, herausnehmbaren Spangen her. Solche Modelle drucken Kieferorthopäden heute oft mit 3D-Druckern. Es gibt z.B. Filamente, die aus natürlicher Maisstärke hergestellt werden. Sie besitzen häufig sogar eine sogenannte „food safe“-Zertifizierung. Das bedeutet, dass sie – ähnlich wie Frischhaltefolien – mit Lebensmitteln in direkten Kontakt kommen dürfen. Die Modelle aus diesen Materialien sind sehr genau und schonen Ressourcen.

Diese ökologischen Aspekte sind beim 3D-Druck in der KFO sehr wichtig. Wir behandeln überwiegend Kinder und Jugendliche und diese sind besonders empfindlich und gefährdet.

Filamente eignen sich leider gar nicht für den Spangendruck. Es gibt schon Kunstharze, sogenannte Resine, mit denen man Knirscherschienen oder Zahnprothesen direkt drucken kann. Diese Druckobjekte bestehen vollständig aus Kunststoff. Aus diesem Grund sind sie für den Resindruck ideal.

Leider ist für die Nachbearbeitung dieser Drucke immer noch viel Zeit und die Chemikalie Isopropanol erforderlich. Viele Kieferorthopäden verzichten deshalb auf den Einsatz von Resindruckern in ihrer Praxis. Weit verbreitet sind Resindrucker aber für die Herstellung von Zahnersatz in Dentallaboren.  3D-Drucker ermöglichen z.B. auch die Herstellung von individuellen Hörgeräten und werden sehr gerne von Juwelieren und Schmuckherstellern benutzt.

 

 


« Zurück